Plötzlich Köchin

rund und g'sund!

How to make the perfect patties

burger

Die Blumenthal-Methode. Ihr fragt euch jetzt sicher: “Wer oder was ist ein Blumenthal?” Heston Blumenthal ist ein britischer Küchenchef und gehört zu meinen absoluten Lieblingen. Dass er kochen kann, ist wohl klar. Erwartet man schließlich von einem Küchenchef. Er betreibt im Vereinigten Königreich zwei namhafte Restaurants.

Aber diese ganzen Sterne, Auszeichnungen und Titel sind doch eigentlich für die Katz’ nicht? Liebe und Leidenschaft sind nämlich meine absoluten Lieblingszutaten..

Und davon hat Heston genug. Dieser verrückte Kerl brachte sich selbst die hohe Kunst des Kochens bei. Aber er tat’s nicht irgendwie – er machte es wissenschaftlich. Seit 2004 forscht er in seiner eigenen “research and development kitchen” an ausgeklüge

lten Techniken. Und darin geht es nicht so ganz koscher zu. Sie ist der Geburtsort seiner berühmt berüchtigten Fleischfrüchte und Speckeiscreme sowie vieler anderer Köstlichkeiten. Sir Blumenthal ist  ein großer Fan des Niedrigtemperaturgarens und von Ultra-Slow-Cooking. Denn gut Ding braucht Weile. Ein Braten bleibt bei ihm gerne mal 24 Stunden im Rohr. Zu seiner Signatur kann man ebenso den Gebrauch von Vakuum zählen. Damit erweitert er die Größe von Blasen  - was sich hervorragend für schaumige Speisen wie Schokoladensoufflé eignet.

Man könnte ihn also mehr oder weniger der Molekularküche zuordnen. Er selbst lehnt diesen Begriff jedoch strikt ab, da er zu kompliziert und elitär wirkt. Kochen ist schließlich keine Hexerei und soll niemanden abschrecken. Inspiriert von einem seiner Beiträge möchte ich euch nun zeigen, wie man Burger-Patties zubereitet, auf die das Hard Rock Café neidisch sein wird. Gleich vorweg soll gesagt sein: die Vorbereitung dauert einige Stunden. Ihr solltet also nicht allzu hungrig sein. Also dann – here we go!

Zutaten

Für 2 Personen

  • 400g schön durchzogenes Sirloin-Fleisch (Fett ist ein wunderbarer Geschmacksträger)
  • 4 Brotlaibchen
  • 8 Scheiben Cheddar von der Käsetheke (bitte keinen Schmelzkäse)
  • Salat nach Gusto
  • 1 Tomate
  • 1 Zwiebel
  • Ketchup
  • Senf
  • Salz

Tools

  • Fleischwolf
  • Frischhaltefolie

Zubereitung

  1. Ihr kennt sicher unzählige Arten Faschiertes zuzubereiten. Einige machen es mit Ei und Brot, andere mit fertigen Bindemitteln. Hestons ultitmativer “binding-trick” heißt: Salz, Salz und nochmal Salz. Damit reibt ihr großzügig das Fleisch ein und lässt es ein paar Stunden ziehen.
  2. Euer Sirloin wird nun durch den Fleischwolf gedreht. Wählt eine etwas größere Öffnung damit schöne, dicke Fleischfasern rauskommen. Diese legt ihr so wie sie aus dem Fleischwolf kommen auf eine Frischhaltefolie. Die Fasern sollten wenn möglich GANZ bleiben und PARALLEL in eine Richtung angeordnet werden.
  3.  Nun formt ihr mithilfe der Frischhaltefolie ein kompaktes Zuckerl. Traut euch ruhig und komprimiert die Fasern! Nun ab damit für ein paar Stunden in den Kühlschrank. In dieser Zeit hat das Salz die Möglichkeit bindend zu wirken und das Fleisch zusammenzuhalten.
  4.  Mein absoluter Lieblingspart ist das Patty-Schneiden. Ihr nehmt ein Messer und schneidet ungeniert durch die Folie durch. Ihr müsstet nun wunderschöne, kleine Scheiben haben.
  5.  Die fertigen Brötchen schneidet ihr in die Hälfte und backt sie bei ca. 200 Grad bis sie goldbraun sind.
  6. Normalerweise würde Heston inzwischen die Laibchen auf einen Grill werfen. Seine Regel lautet: die Flammen sollen das Fleisch küssen und alle 15-20 Sekunden muss es gewendet werden. Da ich keinen besitze muss ich nun ein wenig mogeln. Die Patties kommen mit etwas Öl in eine sehr heiße Pfanne. Ich wende sie wie Heston alle 20 Sekunden. Und siehe da: sie wurden wunderbar knusprig und hatten eine tolle Farbe.
  7. Es wird lustig. Auf das noch heiße Stück Fleisch kommen jeweils zwei Scheiben Cheddar. Zum absolutes Pflichtprogramm gehören noch Salat, 1 Tomatenscheibe, etwas Ketchup, Senf und hauchfeine Zwiebelringe. Weil ich ganz lustig war, habe ich noch ein paar Sprossen untergeschoben.
  8. Mehr würde ich ehrlich gesagt auch gar nicht reinmachen. Das Fleisch schmeckt einfach zu himmlisch.  Weniger ist in dem Fall mehr!
Falls euch mein Gelabber zu konfus war: Hier das Video zum Rezept. Ab Minute 10:56 könnt ihr die Patties in ihrer vollen Pracht bewundern. Viel Spaß!

Und, bist du jetzt hungrig?