Plötzlich Köchin

rund und g'sund!

As easy as pie!

apple pie

Mein Wochenende ging diesmal im Dunkeln von statten. Nicht weil es sich dort so gut munkeln lässt, sondern weil sich gegen 22 Uhr im Magen meines Freundes eine “unbändige Leere” -so sagte er selbst- ausbreitete.

Jedenfalls wenn man dem Guten nichts zum Schnabulieren gibt, wird er zum Schauspieler.  In Phase 1 seiner grandiosen Darbietung gibt er “den Energielosen” zum Besten. Langsam schleift er seine Latschen über den Fischgrätenparkett und schildert mir unter Stöhnen und Keuchen seine aktuelle Verfassung. Falls dann noch immer nichts in der Küche brodelt, geht es fließend zu Akt 2 über. Er beginnt zu Schwanken und sich an Tischen/Stühlen/Ähnlichem festzuhalten. Ja, jetzt hätte auch ein Blinder sein Nahrungsmanko erkannt. War wohl auch Sinn der Übung.

Frauchen fasst sich also ein Herz. Aber was gibt es nun zu tun? Es ist Sonntag und eigentlich eh viel zu spät um etwas zu kochen. Außerdem ist der  Kühlschrank noch leerer als der vorher genannte Magen. Aber das ist das geringere Übel. Ich habe noch immer was gefunden. Das eigentliche Problem ist der Zustand meines Küchenbodens. Er ist blitzblank – von mir höchstpersönlich geschrubbt geworden. Ein Zustand, in dem man ihm selten antrifft. Ich hatte also einen egoistischen Moment. Muss ich wirklich eine riesige Sauerei anrichten, nur damit der Herr mit dickem Bäuchlein zu Bett gehen kann? Ja, ich muss. Denn ich bin bekanntlich viel zu gutmütig und drücke meine Zuneigung gerne demonstrativ in Kilokalorien aus. So nahm ich schließlich das Mehl und staubte herum was das Zeug hält. Der Flur wird ja sowieso wieder dreckig. Als Draufgabe wurde der Backofen noch richtig schön angesaugt. So wird mir nach meinem Urlaub auch ganz bestimmt nicht langweilig.

apple pie 2

Zutaten

für einen Apple-Pie

Teig

  • 0,5 Becher eiskalte Butter
  • 1,5 Becher kaltes Mehl
  • 0,5 Teelöffel Salz
  • 0,5 Becher eiskaltes Wasser
  • 1 Teelöffel Backpulver

Füllung

  • 6 Äpfel (Gala)
  • 0,75 Becher Zucker
  • 2 Löffel Mehl
  • 1 Löffel Zitronensaft
  • 0,75 Löffel Zimt
  • etwas gemahlene Muskatnuss
  • 0,25 Teelöffel Salz

apple pie 3

Zubereitung

Der Teig

  1. Eiskalte Zutaten sind das A und O für einen gelungenen Pie-Teig. Hierfür kühlt ihr das Mehl sowie die Butter und das Wasser ein. Es soll wirklich, wirklich kalt und nicht kühl sein. Warum das? Damit der Teig nicht hart sondern luftig daherkommt, muss die Butter in klitzekleine Stückchen zerteilt werden. Denn wenn die dann beim anschließenden Backen schmilzt, bildet sich so eine Art Luftkammer, die für die nötige Fluffigkeit sorgt. Zu diesem Zweck müssen alle weiteren Zutaten, die mit der Butter in Berührung kommen eiskalt sein, damit das Schmelzen der Butter hinausgezögert wird. Das nenne ich mal Foodscience, was?
  2. Holt also euer eiskaltes Mehl aus dem Kühler und verrührt es mit dem Backpulver und Salz.
  3. Schmeißt nun die Butter dazu und zerkleinert sie mit der Gabel oder noch besser mit den Händen. Falls ihr das Gefühl habt, dass euch die Butter wegläuft: Einfach erneut für 5 Minuten einkühlen und weitergeht’s.
  4. Wenn eure Stückchen maximal Erbsengroß sind, könnt ihr fortfahren. Noch besser wäre senfkorngroß.
  5. Jetzt rührt ihr löffelweise das Wasser dazu. Auf den ersten Blick sieht der Teig sehr trocken und staubig aus, aber wenn ihr ihn mit euren Fingern zusammendrückt und auch zusammenhält, dann ist er perfekt. Falls nicht, einfach mehr Wasser beifügen.
  6. Der Teig landet jetzt mit Frischhaltefolie bedeckt im Kühlschrank und ruht für 30 Minuten

Die Füllung

  1. Inzwischen bereitet ihr eure Füllung vor. Schält und entkernt die Äpfel. Schneidet sie in dünne Spalten und mischt sie mit Zimt, Salz, Zucker und Muskatnuss. Eure Spalten werden nun etwas Flüssigkeit abgeben. Das ist aber nicht weiter schlimm sondern meiner Meinung nach sogar wünschenswert. So hat der Teig mehr Feuchtigkeit im Ofen.
  2. Wenn der Teig nun zur Ruhe gekommen ist, kann er auf einer bemehlten Arbeitsfläche dünn ausgerollt werden. Um die Maße einfach im Auge zu behalten ist es ratsam, eure Pie-Form verkehrt auf den Teig zu legen. Es sollte im besten Fall mehr Teig überstehen, da ja die Form tief ist und ausgefüllt werden möchte. Für einen “Deckel” müsst ihr den Teig noch dünner ausrollen und mehr “Verschnitt” einrechnen.
  3. Die überstehenden Ränder schneidet ihr ab und rollt sie erneut flach aus für das Gitter.
  4. Nun rein mit den Äpfeln oder welcher Füllung auch immer.
  5. Der restliche Teig wird in Streifen geschnitten und eingeflochten.
  6. In den vorgeheizten Backofen bei 190 Grad 45 Minuten backen.
  7. Abschließend habe ich noch Walnüsse und etwas Honig darübergestreut. Am besten genießt ihr euren Apple-Pie noch ofenwarm! Mahlzeit :-)

 

 

apple pie 4

Und, bist du jetzt hungrig?