Plötzlich Köchin

rund und g'sund!

Zwiebel-Tarte und Grippezeit

“Ich brauch was Deftiges”, das waren seine letzten Worte. Wie ein Häufchen Elend liegt er im Bett und atmet theatralisch und schwermütig. Seine kaum geöffneten Augen sehen mich flehend und leidend an – fast schon oscarreif. Als männlicher Grippekranker befindet man sich schließlich kurz vor dem Ableben und genießt zahlreiche Privilegien. Man darf verwahrlost aussehen, den ganzen Tag in der Jogginghose herumlungern, die Freundin herumkommandieren und 10h League of Legends zocken. Dafür reicht die Energie ja dann doch noch. “Und außerdem muss ich mich ablenken”, rechtfertigte er sich wie ein kleiner Junge der Schule schwänzt.

Gemüse kommt natürlich keinesfalls in Frage, das hat ja schließlich noch niemanden gesund gemacht. “Wir könnten uns ja eine Pizza bestellen?!” Schön langsam treibt er es zu weit. Da ich aber eine Helfernatur bin und selten meine Ungunst ausspreche, stelle ich mich hinter den Herd. Irgendwie finde ich das ja doch ganz amüsant.

Zwiebel-Tarte für 6 Personen (Kranke müssen sich schließlich kräftigen)

  • 1 Packung fertiger Flammkuchen-Teig aus dem Kühlregal
  • 400g gelbe Zwiebeln
  • 200g rote Zwiebeln
  • 2 Stängel Thymian & Majoran
  • Olivenöl
  • Cayennepfeffer
  • Salz & Pfeffer
  • Honig
  • Paprikapulver edelsüß
  • 3 EL Creme Fraiche
Zubereitung
Die Zwiebel in dünne Spalten schneiden und in etwas Olivenöl für ca. 10 Minuten (mittlere Hitze) weich dünsten. Mit Thymian & Majoran würzen und hin und wieder schwenken.
Währenddessen heizt ihr das Backrohr auf 220° Ober- und Unterhitze vor. Das Backblech legt ihr mit Backpapier aus und rollt den Flammkuchen-Teig darauf aus. Diesen stecht ihr mit einer Gabel mehrmals ein und streicht drei Esslöffel von der Creme Fraiche darauf. Spart jeweils 2cm Rand aus. Mit Salz und Pfeffer würzen.
Die glasigen Zwiebel verteilt ihr nun schön locker darauf und bestreut sie mit einer Prise Paprikapulver, Cayennepfeffer und Honig.
Das Ganze kommt jetzt für 20-25 Minuten in die mittlere Backschiene.
Und es ist angerichtet!
Quelle: Mälzer, Tim (2012): Tim Mälzer Greenbox. Tim Mälzers grüne Küche. Wilhelm Goldmann Verlag. München. S. 94

Und, bist du jetzt hungrig?