Plötzlich Köchin

rund und g'sund!

Weizentortillas oder warum es sich lohnt ein Faulsack zu sein

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Ich bin in so ziemlich allen Belangen faul. Kein Schritt wird unnötig getan, keine Minute später das Büro verlassen und kein Sit-Up zuviel gemacht. Es gibt auch Zeiten, in denen ich zu träge bin um mich über die Kleinigkeiten des Alltags zu ärgern. Für dieses Talent werde ich oft beneidet aber auch gerügt. Mein Freundeskreis bezeichnet es als “Gleichgültigkeit par excellence”. Und ganz ehrlich – vielleicht stimmt das ja auch. Ich habe einfach keine Lust meine wertvolle Zeit an negative Gedanken zu verschwenden. Und das Leben ist nicht so verdammt ernst wie man meinen möchte. Dafür folge ich einem ganz einfachen und uralten Prinzip, das mir dabei behilflich ist. 

If you can’t change it why worry about it? If you can change it why worry about it? - Zenweishei

Und heute, wo mein Kühlschrank ziemlich leer ist, wäre wieder mal der perfekte Zeitpunkt um mich mental zu sammeln. Ja klar, ich hatte eine ganze Woche Zeit um die paar Schritte zum nächsten Laden zu machen und blablabla. Es war einfach zu heiß und wie ihr jetzt schon wisst ich auch viel zu faul. Nun ist es Sonntag und die Geschäfte haben geschlossen. Es gibt also keinen Grund mich zu ärgern, denn ich kann es eh nicht ändern.

Aber ich kann das beste daraus machen. Genau für solche Tage sind wohl Tortillas erfunden worden. Mit einfachen und preiswerten Zutaten die wirklich IMMER im Haus sind kann man etwas Wunderbares zaubern. Zudem passt so ziemlich alles in den Fladen. Eignet sich also perfekt für die regelmäßig anfallende Resteverwertung.

 

Weizentortilla-Grundrezept

Für 6 Fladen 

  • 200g Weizenmehl
  • 150ml warmes Wasser
  • ein halber Teelöffel Salz
  • etwas Pfeffer
  • ein halber Teelöffel Backpulver
  • feingehackte Kräuter (je nach Lust und Laune)

Tools

  • Nudelholz
  • Schere
  • Gefrierbeutel oder ähnliches wie z.B. Frischhaltefolie

Zubereitung

  1. Im Prinzip gibt es nicht viel vorzubereiten. Mithilfe eines Knethackens vermengt ihr alle Zutaten in einer Schüssel zu einer geschmeidigen Masse. Den Teig deckt ihr anschließend mit einem Küchentuch ab und lasst ihn 15-20 Minuten ruhen. Wenn ihr wollt könnt ihr euch ja auch kurz auf’s Ohr hauen. Oder ihr geht gleich direkt zu Schritt zwei über.
  2. Währenddessen bereitet ihr die Fülle vor. Ich habe beispielsweise Salat, Cocktailtomaten, fettreduzierte Mayonnaise, Zwiebelringe, Burrata und Parmaschinken verwendet. Eben alles was so im Kühlschrank angebrochen herumliegt und aufgebraucht werden möchte. Und nur mal so unter uns: Wer möchte nicht in einem köstlichen Tortillawrap enden?!
  3. So nun sind die 20 Minuten rum und jetzt geht’s an den Fun-Part. Die Arbeitsfläche bemehlt ihr großzügig und holt euren Teig aus der Schüssel. Nochmals schön im Mehl wenden und ordentlich durchkneten. Nun in ca. 5-6 gleichmäßige Happen abteilen und auf einem Teller beiseite stellen.
  4. Den Gefrierbeutel schneidet ihr am Bug so auf, dass ihr quasi den einstigen Beutel nun zu einer einfachen Fläche aufklappen könnt. Ihn wendet ihr ebenfalls in Mehl. Jetzt kann’s mit dem Ausrollen losgehen.
  5. Teighäppchen auf die Arbeitsfläche legen, Gefrierbeutel oben drauf platzieren und mit dem Nudelholz schön gleichmäßig ausrollen – je dünner, desto besser! Ich habe zwischendurch immer wieder den Fladen von der Folie gelöst und gewendet, bis mein Ergebnis zufriedenstellend war. Das soll jetzt kein Aufruf zum Perfektionismus sein. Ich mag’s ja, wenn man noch erkennt, dass es selbstgemacht ist.
  6. In einer beschichteten Pfanne macht ihr wirklich GANZ WENIG Olivenöl heiß und schmeißt die Fladen hinein. Auf jeder Seite nur 1 Minute anbraten, bis sie leicht gebräunt sind. Auf keinen Fall viel länger, da sie sonst brüchig werden und zum Rollen ungeeignet sind.
  7. Zu guter letzt füllt ihr das Ganze mit euren Zutaten. Seid verrückt, kreativ und experimentierfreudig oder so wie ich: faul


Und, bist du jetzt hungrig?