Plötzlich Köchin

rund und g'sund!

Stevia im Siegeszug

Klingt doch zu schön um wahr zu sein oder? Strandfigur ohne Sit-Ups? Schlemmen ohne Reue?
Süßes ohne Gefahr auf Karies? Stevia ist derzeit im wahrsten Sinne des Wortes in aller Munde!

Die Lebensmittelindustrie hat längst das Potenzial der Steviapflanze entdeckt und fährt damit ganz zeitgemäß auf der grünen Lifestyle-Schiene. Joghurts, Limonaden, Eiscreme, Molkeerzeugnisse und viele andere Produkte haben Stevia in ihre Zutatenliste aufgenommen.

Aber hält es auch was es verspricht? Eines ist sicher, bis hierher war ein steiniger Weg.

Ende des Jahres 2011 wurde stevia rebaudiana in der EU zugelassen und ist seither in österreichischen Supermärkten erhältlich. Zuvor mussten Steviaanhänger das Süßkraut über Reformhäuser oder online als Badezusatz bzw. als Kosmetikum beziehen – da es laut Vorschrift nicht unter der Bezeichnung “Süßungsmittel” vertrieben werden durfte.

Die Pflanze stammt aus Südamerika und wird von den Ureinwohnern seit Jahrhunderten genutzt und geschätzt. Sie schwören auf die entzündungshemmende und verdauungsfördernde Wirkung von Stevia.

Die Bezeichnung “Honigkraut” kommt nicht von irgendwoher, denn die Süßkraft dieser Pflanze ist enorm. Der daraus gewonnene Süßstoff ist 300-mal so süß wie herkömmlicher Zucker ohne dabei den Insulinspiegel ansteigen zu lassen. Für Diabetiker also eine tolle Alternative.

Wo ist nun der Haken?

Nun zum Backen ist Stevia nur bedingt geeignet. Das Volumen des Zuckers ist für das Gelingen vieler Speisen nötig wie z.B. Kuchen. Ich empfehle daher nur Rezepte, bei denen Eier oder Zucker nicht mit Butter schaumig geschlagen werden müssen wie Waffeln oder Palatschinken.

stevia raudiana (Photo Simon Feiertag)

Und, bist du jetzt hungrig?