Plötzlich Köchin

Nichts schmeckt so gut wie der erste, langersehnte Spargel der Saison! Die Sonnenstrahlen machen mich kreativ und so habe ich beschlossen, von der altbackenen Sauce Hollandaise Abstand zu nehmen. Obwohl ich den Geschmack wirklich schätze, muss ich hin und wieder Kalorien zählen. Die Unmengen an Butter setzen sich nämlich ganz schön schnell an den Hüften fest. Aber wollen wir mal nicht so kleinlich sein. Hauptsache rund und g’sund! In den nächsten Wochen wird sich mit großer Wahrscheinlichkeit ein Klecks Hollandaise in meinem Mund verirren. Und Kalorien muss man ein zu Hause geben! Frei nach dem Motto: Byebye Winterspeck – Hallo Frühlingsrolle.

Ich bin also top motiviert und bei soviel Übereifer geht meistens etwas schief. Obwohl das heute vorgestellte Gericht wirklich babyleicht ist, habe ich es fertig gebracht mir zwei Fingerchen ganz schön fest zu verbrennen. Hin und wieder habe ich ja so tolle Ideen. Der Spargel liegt friedlich im Dampfgarer und bekommt ganz schön weiche Knie. Endlich ruft mich dieses tolle Gerät und möchte abgeschalten werden. Übereifrig wie ich war, trampelte ich in die Küche und wollte das Gemüse sofort rausholen, da es auch ja nicht zu weich werden soll.  Kommt ja schließlich auf den Salat und nicht in die Suppe. Und so riss ich unüberlegt den Deckel runter und gefühlte 1000 Grad Celsius attackierten meine Hand. Schluck. Aua. Die Hand halte ich unter fließendes, kaltes Wasser. Ganz schlechte Idee. Noch mehr Aua.

Mit diesem Handicap habe ich mich ein paar Tage durchgeschlagen – was gar nicht so leicht war. Haare waschen mit einer Hand ist nicht ganz so easy wie man meinen möchte. Und als Zuckerl kam folgendes hinzu: Ich musste bei einem Begräbnis hunderte Hände schütteln. Alte Herren packen da gerne schön zu um ihren Beileidsworten mehr Ausdruck zu verleihen. Sowas nennt man wohl Ironie des Schicksals.

Wie auch immer – das Leben geht weiter und man muss nach vorne schauen.

Freut euch also mit mir auf einen wunderbaren Frühlingssalat

Zutaten für 2 Personen:

• 300 g frische Erbsen
• 250 g Spargel
• 1 Bund Frühlingszwiebeln
• 50 g Shiitake-Pilze
• 1 Knoblauchzehe
• 50g weiße Champignons
• 10 g Butter
• 1 El Zitronensaft
• 1 El Weißweinessig
• Salz & Pfeffer
• ein Schluss Mineralwasser
• etwas Olivenöl
• als Beilage etwas Brot

Die Tiefkühlerbsen nach Packungsanleitung blanchieren und beiseite Stellen. Den Spargel inzwischen putzen, Enden abschneiden und schälen. Nun je nach Küchenausstattung den Spargel a) in kochendem Salzwasser 3-5 Minuten leicht bissfest garen, abgießen, abschrecken und gut abtropfen lassen oder b) ab damit in den Dampfgarer und auf die Finger aufpassen. Die Frühlingszwiebeln putzen und die weißen und hellgrünen Teile davon zerkleinern. 10 g Butter und Mineralwasser in einer beschichteten Pfanne erhitzen, Frühlingszwiebeln darin bei mittlerer Hitze 3-4 Minuten garen und mit Salz und Pfeffer abschmecken. In der Pfanne abkühlen lassen. Shiitake-Pilze putzen, Stiele entfernen. Knoblauch mit einer Prise Salz fein hacken. Olivenöl und Knoblauch in einer beschichteten Pfanne erhitzen, Shiitake darin bei milder Hitze etwa 1 Minute braten und ebenfalls würzen. Die Champignons müssen ebenfalls geputzt werden. Ich mag es gerne, wenn sich mehrere Formen am Salat befinden, deshalb verarbeite ich die Hälfte der Champignons in dünne Scheiben und viertle die restlichen. Nun die Champignons mit Zitronensaft beträufeln. Für die Dressing rührt ihr Öl mit Essig an und gibt je nach Lust und Laune Salz und Pfeffer oder Kräuter dazu. Ich kann euch leider für die (oder das?) Dressing keine genauen Mengenangaben geben, da ich das immer nach Gefühl mache.