Plötzlich Köchin

rund und g'sund!

Die Forelle & die gute Müllerin

Da wird ja der Fisch in der Pfanne verrückt. Nach dem gregorianischen Kalender müssten wir ja ganz traditionell Herbst haben. Mit bunten Blättern und sonstigen lateralen Folgeerscheinungen.  Irgendwas ist da mächtig schief gelaufen. Im Radio hört man wieder Experten über den Klimawandel labbern und ich bin danach echt immer fix und fertig. Aber davon lasse ich mich nicht runterziehen. Es ist warm und ich brauche auch Sommer in meiner Küche. “Somewhere beyond the Sea” von Frank Sinatra auf Endlosschleife stellen und los geht’s. Fisch ist nämlich für mich ein absolutes “Draußen ist es warm-Gericht”. Österreich ist leider rein geographisch gesehen ein Binnenland. Aber was macht das schon! Ich finde Seen viel inspirierender. Wie oft habe ich mir einen See in Wien oder zumindest in meinem Garten gewünscht. Naja man darf ja wohl noch träumen. Dank der technischen Errungenschaften des 3. Jahrtausends bekommt man auch so guten und frischen Fisch um die Ecke.

Ich war also mächtig gut drauf und die Sonne schien mir aus dem Hintern. Deshalb habe ich gleich mal zwei wunderschöne Forellen (ausgenommen und gefroren) eingemarktet.  Zugegebenermaßen war ich echt aufgeregt. Denn ich kenne Fisch nur von Iglo fix und fertig. Jetzt hatte ich einen Fisch vor mir, der auch wie einer aussah – mit Augen und so.

Ich hatte echt ein moralisches Problem. Ich sah dem toten Tier in die Augen…  Und es kam noch schlimmer. Laut Packungsanweisung musste ich das Fischlein, nachdem es aufgetaut war, mit Wasser abspülen und trocken tupfen. Hört sich ja relativ easy an. Aber als ich dieses Wesen in meinen Händen hielt, hätte ich am liebsten losgeschrien. Ein Fisch ist nun mal völlig anders als ein Mensch. Glitschig, glänzend und schuppig. Und diese Fremdartigkeit machte mir zu schaffen. In diesem Moment musste ich mich selbst ermahnen und mir klar machen, dass ich dieses Tierchen in seiner Andersartigkeit bewundern und schätzen sollte. Das habe ich auch getan. So ging dann alles relativ gut von der Hand. Macht euch also gefasst auf:

Forelle nach Müllerinart á la Carmen

Zutaten für 2 Personen:

  • 2 Forellen (tiefgefroren und ausgenommen)
  • 2 Zitronen
  • etwas Dill
  • Knoblauch
  • Mehl
  • Butter
  • Salz & Pfeffer
1. Forelle auftauen
2. Danach innen und außen mit Wasser abspülen und mit Küchenpapier trockentupfen
3. Nun den Saft einer Zitrone auspressen und die Forellen damit richtig einwässern (denaturiert das Eiweiß).  Die Forelle schwimmt jetzt für 10 Minuten in der Zitronenmarinade.  
4. Währenddessen könnt ihr die 2. Zitrone und den Knoblauch in dünne Scheiben schneiden und den Dill in grobe Stücke schneiden
5. Nun reibt ihr den Fisch innen und außen mit Salz ein. 
6. In den Fisch legt ihr jetzt ein paar Scheiben Zitrone, Knoblauch sowie Dill. Hebt euch von überall ein paar Reste für die Deko auf.
7. Ein gutes Stück Butter in der Pfanne zerlaufen lassen.
8. Den Fisch im Mehl wenden und ab damit in die Pfanne.
9. Gart den Fisch nun 17 Minuten lang und richtet ihn anschließend mit Zitrone und Dill am Teller an.
10. Forelle genießen und die Gräten aus dem Mund fummeln hihi (oder auch nicht, für die Profis unter euch)
MAHLZEIT!

Und, bist du jetzt hungrig?